Nun, dann ist es wohl Zeit sich mal mit dem Thema Daunenjacke zu beschäftigen, oder?
Was ist eine Daune und was ist so besonders daran?
Daunen sind Federn, die das Untergefieder von Wasservögeln bilden. Diese Federn haben einen kurzen Federkiel und weisen eine fluffige und weiche Federstruktur auf. In den Verästelungen der Federn wird Luft gespeichert und dient den Vögeln zur Wärmedämmung.
Die Daunenjacke und ihre Tradition
Vor mehr als 80 Jahren kam die erste Daunenjacke auf den Markt. Der Amerikaner Eddi Bauer hat diese Form der Winterjacke erfunden, indem er sich, um 1940, die Herstellung einer Daunenjacke mit einer besonderen Steppung patentieren ließ. Diese Jacke bekam damals den Namen „Skyliner“ und der Hersteller ist auch noch heute am Modemarkt aktiv.
Verschiedene Formen von Daunenjacken
Der klassische Schnitt einer Daunenjacke reicht bis zur Hüfte und bedeckt somit nur den Oberkörper. Oft sind sie mit einer Kapuze ausgestattet und in verschiedenen „Daunenfüllmengen“ erhältlich. Eine geringere Füllmenge mit Daunen eignet sich für den Frühling oder den Herbst. Und je höher der Daunenanteil wird, umso wärmender wird Ihre Jacke.
Ein Mantel reicht weit über die Hüfte und den Po hinaus und sorgt für weitere wohlige Wärme. Ebenso wie bei der klassischen Form weisen die Mäntel meist eine Kapuze auf.
Eine weitere Ausführung einer Daunenjacke ist die einfache Weste. Ohne Ärmel ist die Weste natürlich nicht so wärmend wie die Jacke oder gar der Mantel, aber sie hat trotz Allem ihren Einsatzbereich. Wenn Sie gerne aktiv und sportlich unterwegs sind, schränkt Sie eine Weste nicht so in ihren Bewegungen ein. Der Oberkörper wird gewärmt und die Armen behalten ihre Bewegungsfreiheit.
Vor- und Nachteile der verschiedenen Daunenjacken im Überblick
Vorteile der klassischen Form:
- Vielseitig kombinierbar
- In großer Auswahl erhältlich
- Unterschiedliche Füllstärken mit Daunen stehen zur Verfügung
- Oft relativ günstig, vor Allem im Sale
Nachteile der klassischen Form:
- Reicht nur bis zur Hüfte bzw. Po
Vorteile eines Daunenmantels:
- Ideal für besonders kalte Tage
- Reicht über Hüfte und Po hinaus
- Optimale Wärmedämmung
Nachteile eines Daunenmantels:
- Schränkt die Bewegungsfreiheit ein
- Optimale Passform ist schwer zu finden
Vorteile einer Daunenweste:
- Gut geeignet für den Übergang in die „kalte Jahreszeit“
- Optimale Bewegungsfreiheit durch freibleibende Arme
- Angenehme Wärmung des Oberkörpers
Nachteile einer Daunenweste:
- Für kalte Tage nicht wirklich ausreichend
- Kein Schutz der Arme bei Wind und Wetter
Generelle Vorzüge, um sich für eine Daunenjacke zu entscheiden
Daunenjacken verfügen über eine hohe Wärmeisolierung und weisen dabei ein sehr geringes Eigengewicht auf. Sie bleiben warm und werden obendrein nicht „erschlagen“. Sie lassen sich hervorragend zusammenrollen oder –packen. Wenn es zu warm wird, passen sie leicht in Ihren Wanderrucksack und Sie müssen nicht unter ihnen weiter schwitzen. Nutzen Sie diese Kompressibilität.
Die Atmungsaktivität gibt Feuchtigkeit nach Außen ab, wenn die körperliche Betätigung mal schweißtreibender sein sollte. Dadurch wird einem Herunterkühlen Ihrer eigenen Körpertemperatur entgegen gewirkt.
Und last but not least, sind Sie mit einer qualitativ hochwertigen Daunenjacke immer gut gestylt. Die Zeiten wo man sich entscheiden musste, ob man nun lieber schick aussehen und ein Frieren in Kauf nehmen möchte, sind definitiv vorbei. Mit der Daunenjacken schlagen Sie beide Fliegen mit einer Klappe.
Bekannte Hersteller von Daunenjacken
- Tommy Hilfinger
- Tom Tailor
- Jack Wolfskin
- Eddie Bauer
Daunenjacken und der Tierschutz
Leider ist die Daunenjacke in den letzten Jahren immer wieder in Verruf geraten, als bekannt wurde, dass viele verarbeitete Federn aus einer Produktion aus sogenanntem „Lebendrupf“ stammen. Das heißt, dass die Daunen nicht als „Abfall- oder Nebenprodukt“ von toten Vögeln stammten, sondern von lebenden Tieren, denen die Daunen ausgerupft wurden. Durch das Aufdecken dieser Missstände haben viele Produzenten mittlerweile umgedacht und die Standards für die Daunengewinnung sind gestiegen und die Produktion der Daunen wird strenger überwacht.
Für diejenigen, die sich auch mit den gehobenen Standards nicht anfreunden können oder wollen, gibt es mittlerweile „naturnahe“ Alternativen, wie Sie im Folgenden sehen werden.
Synthetische Daunen – die vegane Alternative
Sollten Sie aufgrund von ethischen Vorbehalten von einer Daunenjacke Abstand genommen haben, können Sie nun aufatmen. Die Industrie ist mittlerweile in der Lage die charakteristische Struktur von Daunenfedern mit natürlichen Rohstoffen nachzubilden, ohne dass ein Tier zu Schaden kommt.
Verwendet werden Materialien wie:
- Kapok
- Baumwolle
- Bambus
- Maisfaser
- Hanf
um nur einige zu nennen.
Worauf sollten Sie beim Kauf achten
In erster Linie soll Ihre neue Daunenjacke Sie bei Kälte warm halten. Hierbei ist die Füllmenge der verarbeiteten Daunen natürlich sehr wichtig und wird mit einer internationalen Maßeinheit, Cuin, festgelegt. Für den normalen Einsatz im Outdoor-, Trekking- oder Sportbereich sollte Ihre Jacke schon 500 Cuin aufweisen. Für den Gebrauch in besonders kalten Regionen, wird ein Cuin von 700 empfohlen.
Achten Sie auch auf die gewählte Konfektionsgröße. Beim Anprobieren im Laden hat man nicht unbedingt einen dicken Pullover an, den Sie normalerweise tragen würden, wenn Sie draußen unterwegs sind. Bevor es zu eng werden kann, geben Sie ruhig ein „bisschen Spiel“ dazu.
Das verwendete Material, abgesehen von den Daunen, sollte wetterfeste Eigenschaften aufweisen. In den meisten Fällen wird ein Polyamid verwendet. Dichtigkeit gegen Wasser und Wind sollten ganz oben stehen. Auch sollten Sie die Thermofunktion und die Atmungsaktivität der Materialien im Auge behalten. Lassen Sie sich ruhig im Fachhandel diesbezüglich weiter beraten.
Es gibt noch einen guten Grund Ihre Daunenjacke im Fachhandel vor Ort zu erwerben. Manche Daunenjacken beginnen an zu „riechen“, wenn sie sich erwärmen. Schuld an diesem „Geruch nach Vogel“ ist oft eine minderwertige Verarbeitung der Federn. Zu spät gewaschene und getrocknete Federn nach der „Ernte“ oder auch minderwertige Daunenqualität können zu einer Geruchsbildung führen. Und diesen Geruch werden Sie auch nicht mehr aus Ihrer Jacke heraus bekommen. Um einem späteren Umtausch vorzubeugen, tragen Sie Ihre Jacke ruhig etwas länger zur Probe.
Alle übrigen Kriterien, wie Form, Farbe, mit oder ohne Kapuze, liegen in Ihrem eigenen Ermessen und erlaubt ist was Ihnen gefällt.
Reinigung und Pflege Ihrer neuen Daunenjacke
Auch bei der pfleglichsten Behandlung Ihrer Jacke, werden Sie nicht drum herum kommen, diese auch mal gelegentlich waschen zu müssen. Achten Sie hier bitte unbedingt auf die Anweisungen des Herstellers.
Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, dann können Sie Ihre Jacke in eine chemische Reinigung geben. Das Fachpersonal dort weiß, wie mit Ihrer Daunenjacke verfahren werden muss.
Sollten Sie sich für eine eigenhändige Reinigung entscheiden, benutzen Sie ein spezielles Daunenwaschmittel aus dem Handel. Schauen Sie im Outdoor-Handel oder im Drogeriemarkt nach entsprechenden Produkten. Wählen Sie ein Pflegeprogramm Ihrer Waschmaschine, wie ein Wollwaschprogramm. Waschen Sie Ihre Jacke separat und schleudern Sie diese anschließend nur mäßig. Trocknen Sie Ihre Jacke auf der Heizung oder dem Wäscheständer und vergessen Sie nicht, diese während der Trocknung hin und wieder mal so richtig auf- und durchzuschütteln.
Sollten Sie über einen Wäschetrockner verfügen, können Sie diesen natürlich auch nutzen. Und hier ein kleiner Tipp am Rande: Geben Sie einen oder zwei Tennisbälle mit in die Trocknertrommel. Die Bälle „mischen“ die Daunen so richtig auf und verhindern ein Verkleben oder Verklumpen der Federn.
Haben Sie Ihre passende Daunenjacke nun ausfindig gemacht, dann gehen Sie raus in die Natur und genießen Sie jedes Wetter.